Iran: Zeynab Jalalian (Februar 2021)

Eine Frau mit schulterlangen schwarzen Haaren und blauer Jacke lächelt in die Kamera. Die Sonne scheint und im Hintergrund befinden sich ein Tal und Berge.

Die iranisch-kurdische Aktivistin Zeynab Jalalian

Brief gegen das Vergessen

Zeynab Jalalian gehört der kurdischen Minderheit im Iran an und verbüßt eine lebenslange Haftstrafe im Gefängnis von Choy in der Provinz West-Aserbaidschan. Sie wurde im März 2008 wegen ihres Einsatzes für die kurdische Selbstverwaltung und ihrer Aktivitäten beim politischen Flügel der oppositionellen Gruppe Partiya Jiyana Azad a Kurdistanê (PJAK) festgenommen. Zeynab Jalalian wurde acht Monate lang in Einzelhaft gehalten und hatte keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand. Ihren Angaben zufolge wurde sie in dieser Zeit von Angehörigen des Geheimdienstes gefoltert und anderweitig misshandelt. Einmal habe man ihren Kopf so fest gegen die Wand gestoßen, dass sie einen Schädelbruch davontrug, eine Hirnblutung erlitt und nicht mehr richtig sehen konnte.

Am 2. Juni 2020 brachte man Zeynab Jalalian in die Klinik des Gefängnisses Shahr-e Rey nahe Teheran, weil sie sich krank fühlte und unter schwerer Atemnot litt. Dort wurde eine Covid-19-Infektion diagnostiziert. Als sie darum bat, in ein Krankenhaus verlegt zu werden, sagte man ihr, das Geheimdienstministerium würde eine solche Verlegung nicht gestatten. Nach Druck aus dem In- und Ausland konnte sie am 8. Juni mit Familienmitgliedern sprechen und ihnen mitteilen, dass sie nun in ein Krankenhaus verlegt worden sei.

Zeynab Jalalian leidet nach wie vor unter Atemnot, und es ist daher wahrscheinlich, dass sie einen permanenten Lungenschaden davontragen wird. Zudem leidet sie unter zahlreichen weiteren Erkrankungen, die nicht angemessen behandelt werden.

Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an die Oberste Justizautorität des Iran, in denen Sie darum bitten, dass Zeynab Jalalian umgehend die erforderliche fachärztliche Behandlung erhält. Dringen Sie zudem auf die Umsetzung der Forderung der UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen, sie umgehend freizulassen und ihr ein einklagbares Recht auf Entschädigung zu gewähren. Bitten Sie um eine unabhängige und unparteiische Untersuchung der Folter- und Misshandlungsvorwürfe und um ein faires Gerichtsverfahren für die dafür Verantwortlichen.

Schreiben Sie in gutem Persisch, Englisch oder auf Deutsch an:

Ebrahim Raissi

Head of the Judiciary

c/o Permanent Mission of the Islamic Republic of Iran to the United Nations

622 Third Avenue, 34th Floor, New York

NY 10017

USA

E-Mail: iran@un.int

(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)

(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,10 €)

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an:

Botschaft der Islamischen Republik Iran

S. E. Herrn Mahmoud Farazandeh

Podbielskiallee 67, 14195 Berlin

Fax: 030 – 83 222 91 33

E-Mail:
info@iranbotschaft.de

(Standardbrief: 0,80 €)

Appell an

Ebrahim Raissi

Head of the Judiciary

c/o Permanent Mission of the Islamic Republic of Iran to the United Nations

622 Third Avenue, 34th Floor, New York

NY 10017

USA

Sende eine Kopie an

Botschaft der Islamischen Republik Iran

S. E. Herrn Mahmoud Farazandeh

Podbielskiallee 67, 14195 Berlin

Fax: 030 – 83 222 91 33

E-Mail:
info@iranbotschaft.de