Philippinen - Darius Evangelista

Portrait von einem Mann

Oktober 2016

Am 5. März 2010 wurde Darius Evangelista unter Raubverdacht festgenommen. Zeug_innen gaben an, Zivilkräfte hätten ihn zu einer Polizeiwache in Tondo in Manila gebracht. Mithäftlinge hörten aus dem Raum, in den er geführt wurde, Schmerzensschreie. Später sei Darius Evangelista in das Büro eines hochrangigen Polizisten gebracht worden. Als man ihn abführte, soll ein Polizist gesagt haben: "Seht zu, dass ihr ihn loswerdet". Dies war das letzte Mal, dass Darius Evangelista lebend gesehen wurde.

Im August 2010 wurde im Fernsehen ein Video ausgestrahlt, das Darius Evangelista nackt auf dem Boden liegend und sich vor Schmerzen krümmend zeigte, während ein Polizeibeamter immer wieder an einer Schnur zog, die an seinen Genitalien befestigt war. Andere Personen, darunter auch uniformierte Polizeibeamt_innen, sahen zu. Wegen der großen medialen Aufmerksamkeit leitete die Behörde für interne Polizeiangelegenheiten eine Ermittlung ein. Lediglich ein hochrangiger Polizist wurde wegen Befehlsverantwortung aus dem Dienst entlassen, zwei weitere Polizist_innen wurden für 60 Tage suspendiert.

Im August 2011 strengte das Justizministerium ein Verfahren gegen sieben Tatverdächtige an, nachdem die Familie von Darius Evangelista Anzeige erstattet hatte. Bis heute haben sich insgesamt vier der Verdächtigen gestellt oder wurden festgenommen. Sie plädieren alle auf nicht schuldig. Drei mutmaßliche Tatverdächtige befinden sich weiterhin auf freiem Fuß. Das Gerichtsverfahren dauert noch an.

Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an den philippinischen Justizminister, in denen Sie ihn bitten, sicherzustellen, dass das Verfahren gegen die Personen, die verdächtigt werden, Darius Evangelista gefoltert zu haben, abgeschlossen wird und innerhalb angemessener Zeit ein Urteil ergeht. Bitten Sie ihn zudem, das Ausmaß und das Fortbestehen von Folter und anderweitiger Misshandlungen durch die philippinische Polizei öffentlich anzuerkennen und derartige Taten uneingeschränkt zu verurteilen. Fordern Sie ihn auf, der Polizei deutlich zu signalisieren, dass Folter und anderweitige Misshandlungen von Gefangenen ausnahmslos verboten sind und nach philippinischem Recht und dem Völkerrecht Verbrechen darstellen.

Schreiben Sie in gutem Filipino, Englisch oder auf Deutsch an: Vitaliano Aguirre II Department of Justice, Padre Faura Street Ermita, Manila 1000, PHILIPPINEN (Anrede: Dear Secretary Aguirre / Sehr geehrter Herr Minister) E-Mail: communications@doj.gov.ph Fax: 00 63 - 523 95 48 Twitter: @DOJPH (Standardbrief Luftpost bis 20 g: 0,90 €)

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an: Botschaft der Republik Philippinen I. E. Frau Melita S. Sta.Maria-Thomeczek Haus Cumberland, 2. Etage, Kurfürstendamm 194, 10707 Berlin Fax: 030 - 873 25 51 E-Mail: info@philippine-embassy.de